Wann braucht man bei Affiliate-Marketing ein Gewerbe?
Affiliate-Marketing klingt nach dem perfekten Online-Business: Du empfiehlst Produkte, bekommst eine Provision und kannst theoretisch von überall aus arbeiten. Doch eine der ersten Fragen, die sich viele stellen: Brauche ich dafür ein Gewerbe? Und wenn ja, wann genau? Lass uns das mal ganz entspannt und verständlich klären!
Affiliate-Marketing: Hobby oder Business?
Viele starten mit Affiliate-Marketing als Nebenprojekt. Vielleicht willst du erst mal ausprobieren, ob das Ganze für dich funktioniert. Aber genau hier kommt die rechtliche Grauzone ins Spiel. Denn in Deutschland (und vielen anderen Ländern) gilt: Sobald du eine Absicht hast, Gewinne zu erzielen, bist du gewerblich tätig. Klingt unklar? Stell dir vor, du empfiehlst Freunden ein Produkt und bekommst dafür eine kleine Provision. Ist das schon ein Gewerbe? Wahrscheinlich nicht. Aber sobald du regelmäßig Einnahmen hast, sieht das Finanzamt das anders.
Der entscheidende Punkt: Gewinnerzielungsabsicht
Hier ist das Zauberwort: Gewinnerzielungsabsicht. Das heißt, wenn du bewusst darauf hinarbeitest, mit Affiliate-Marketing Geld zu verdienen, dann brauchst du ein Gewerbe. Der Staat unterscheidet dabei nicht, ob du tatsächlich schon verdienst oder nicht. Der bloße Versuch reicht aus. Also, wenn du eine Website oder einen Blog betreibst, der Affiliate-Links enthält, bist du auf der sicheren Seite, wenn du ein Gewerbe anmeldest.
Ab wann muss man ein Gewerbe anmelden?
Eine häufige Annahme ist, dass man erst ab einer bestimmten Einnahmegrenze ein Gewerbe braucht. Das ist ein Mythos! Es gibt keine Mindestgrenze. Sobald du planst, regelmäßig Geld zu verdienen, bist du gewerblich unterwegs. Klar, wenn du nur mal testweise einen Link setzt und darauf keine großen Einnahmen erwartest, wird dir niemand sofort einen Strick daraus drehen. Aber sobald du strukturiert Affiliate-Marketing betreibst, solltest du auf Nummer sicher gehen.
Freiberufler oder Gewerbetreibender?
Hier wird es oft knifflig. Einige glauben, dass sie als Blogger oder Content-Creator automatisch Freiberufler sind. Leider nein. Freiberufler sind Berufe wie Journalisten, Berater oder Künstler, die persönliche geistige Leistungen erbringen. Affiliate-Marketing fällt fast immer unter gewerbliche Tätigkeit, weil es sich um eine Vermittlungsprovision handelt. Das bedeutet: Gewerbeanmeldung erforderlich!
Wie meldet man ein Gewerbe an?
Zum Glück ist die Gewerbeanmeldung kein Hexenwerk. Du gehst einfach zum Gewerbeamt deiner Stadt oder Gemeinde, füllst ein Formular aus und zahlst eine kleine Gebühr (meist zwischen 10 und 50 Euro). In vielen Städten geht das inzwischen auch online. Danach bekommst du deinen Gewerbeschein und bist offiziell Unternehmer!
Steuern und Pflichten nicht vergessen
Sobald du ein Gewerbe hast, kommen auch steuerliche Pflichten auf dich zu. Dazu gehören die Einkommensteuer, eventuell die Umsatzsteuer und die Gewerbesteuer (die erst ab einem Gewinn von 24.500 Euro greift). Klingt kompliziert, ist aber mit einem Steuerberater oder einem einfachen Buchhaltungs-Tool gut machbar.
Fazit: Lieber früher als später anmelden!
Wenn du ernsthaft mit Affiliate-Marketing starten willst, solltest du nicht lange zögern und dein Gewerbe anmelden. Es erspart dir Ärger mit dem Finanzamt und gibt dir Rechtssicherheit. Klar, die Anmeldung kostet ein paar Euro und bringt ein bisschen Papierkram mit sich, aber dafür bist du auf der sicheren Seite und kannst dich voll auf dein Business konzentrieren. Also: Sei smart, melde dein Gewerbe an und starte richtig durch!