
Welche Steuern fallen bei Affiliate Marketing an?
Heute sprechen wir über ein Thema, das vielleicht nicht das spannendste ist, aber definitiv wichtig – Steuern im Affiliate Marketing. Wenn du mit Affiliate Marketing Geld verdienst, ist das fantastisch. Aber wie Pat Flynn immer sagt: „Mit großem Erfolg kommt große Verantwortung.“ Und dazu gehören eben auch Steuern.
Keine Sorge, ich halte das hier locker und einfach, sodass du am Ende genau weißt, worauf du achten musst.
Was ist Affiliate Marketing und wie fließt das Geld?
Falls du neu im Affiliate Marketing bist, lass uns kurz die Basics klären. Beim Affiliate Marketing bewirbst du Produkte oder Dienstleistungen eines Unternehmens und erhältst eine Provision, wenn jemand über deinen speziellen Affiliate-Link kauft.
Das Geld fließt in der Regel direkt von den Unternehmen oder Affiliate-Netzwerken (wie Amazon, Digistore24 oder Awin) auf dein Konto. Klingt einfach, oder? Aber sobald Geld ins Spiel kommt, hat das Finanzamt ein Auge darauf.
Einkommensarten: Was das Finanzamt wissen möchte
In Deutschland unterscheidet das Finanzamt zwischen verschiedenen Einkommensarten. Affiliate-Einnahmen fallen normalerweise unter die Kategorie Einkünfte aus selbständiger Tätigkeit oder Einkünfte aus Gewerbebetrieb. Was bedeutet das konkret?
- Einkünfte aus selbständiger Tätigkeit: Wenn du als Einzelunternehmer oder Freiberufler unterwegs bist und dein Affiliate Marketing eher als „kleine Nebentätigkeit“ betreibst, wirst du hier einsortiert. Das ist der einfachste Weg.
- Einkünfte aus Gewerbebetrieb: Sobald deine Einnahmen steigen und du das Ganze professioneller betreibst, könnte es sein, dass das Finanzamt deine Tätigkeit als Gewerbe einstuft. Dann musst du ein Gewerbe anmelden und zusätzliche Pflichten beachten (z. B. Gewerbesteuer).
Gewerbeanmeldung: Muss ich als Affiliate ein Gewerbe anmelden?
Die Frage, ob du ein Gewerbe anmelden musst, hängt von deinem Umsatz und der Art deiner Tätigkeit ab. Hier sind ein paar Faustregeln:
- Nebenbei ein paar hundert Euro verdienen? In den meisten Fällen reicht es, diese Einkünfte in deiner Steuererklärung anzugeben.
- Regelmäßige, höhere Einnahmen? Wenn du monatlich vierstellige Beträge verdienst oder das Ganze als Haupttätigkeit betreibst, ist eine Gewerbeanmeldung Pflicht.
Pro-Tipp: Du kannst beim Finanzamt anfragen, wie deine individuelle Situation eingeschätzt wird. Die sind oft hilfsbereiter, als man denkt.
Einkommensteuer: Wie viel bleibt übrig?
Affiliate-Einnahmen gelten als steuerpflichtiges Einkommen. Das bedeutet, dass du darauf Einkommensteuer zahlen musst. Wie viel genau, hängt von deinem Gesamteinkommen ab.
Hier ist der grobe Ablauf:
- Einnahmen minus Ausgaben: Du kannst alle Ausgaben, die direkt mit deinem Affiliate Business zusammenhängen, von den Einnahmen abziehen. Dazu gehören z. B. Hosting-Kosten, Marketing-Ausgaben oder Software-Abos.
- Der persönliche Steuersatz: Der Steuersatz in Deutschland ist progressiv. Das heißt: Je mehr du verdienst, desto höher wird der Prozentsatz.
Beispiel: Wenn dein gesamtes Jahreseinkommen bei 20.000 € liegt, zahlst du einen geringeren Prozentsatz als jemand mit 60.000 €.
Umsatzsteuer: Wann kommt die ins Spiel?
Die Umsatzsteuer (auch bekannt als Mehrwertsteuer) ist ein weiterer wichtiger Punkt. Als Affiliate bist du in der Regel umsatzsteuerpflichtig, wenn du die Kleinunternehmerregelung nicht nutzt.
- Kleinunternehmerregelung: Wenn dein Jahresumsatz unter 22.000 € liegt, kannst du diese Regelung nutzen. Das bedeutet, dass du keine Umsatzsteuer auf deine Rechnungen ausweisen musst – aber auch keine Vorsteuer abziehen kannst.
- Regelmäßige Umsatzsteuer: Liegt dein Umsatz über 22.000 €, musst du auf deine Einnahmen die Umsatzsteuer aufschlagen (19 % in Deutschland) und diese ans Finanzamt abführen. Dafür kannst du im Gegenzug die Vorsteuer geltend machen.
Auslandseinkünfte: Was passiert bei internationalen Einnahmen?
Im Affiliate Marketing kommt es häufig vor, dass du Provisionen von Unternehmen im Ausland erhältst. Diese Einnahmen sind ebenfalls steuerpflichtig, aber es gibt ein paar Besonderheiten:
- Innerhalb der EU: Hier greift das Reverse-Charge-Verfahren. Das bedeutet, dass du keine Umsatzsteuer auf deine Einnahmen zahlst, aber diese trotzdem in deiner Steuererklärung angeben musst.
- Außerhalb der EU: Hier hängt es davon ab, ob es ein Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Deutschland und dem entsprechenden Land gibt. Solche Abkommen sollen verhindern, dass du doppelt Steuern zahlst.
Welche Steuern kannst du sparen?
Zum Glück kannst du viele Kosten absetzen, die mit deinem Affiliate Marketing zusammenhängen. Das reduziert deine Steuerlast erheblich. Typische Beispiele:
- Internetkosten und Büromaterial
- Software wie Canva, ClickFunnels oder andere Tools
- Werbekosten für Anzeigen (z. B. auf Facebook oder Google)
- Reisekosten zu Events oder Konferenzen
Ein Steuerberater kann dir hier helfen, das Maximum herauszuholen.
Fazit: Affiliate Marketing und Steuern – halb so wild!
Ich weiß, Steuern können einschüchternd wirken, aber wenn du einmal verstanden hast, wie der Hase läuft, ist es wirklich keine Raketenwissenschaft. Wichtig ist, dass du:
- Deine Einnahmen und Ausgaben sauber dokumentierst,
- rechtzeitig klärst, ob du ein Gewerbe anmelden musst,
- bei Unsicherheiten einen Steuerberater zurate ziehst.
Denk daran: Je besser du dich um deine Steuern kümmerst, desto mehr Zeit hast du, um dein Affiliate Business zu skalieren – und genau das macht doch Spaß, oder?
