
Welche Einnahmen von Affiliate-Marketing müssen dem Finanzamt gemeldet werden?
Affiliate-Marketing ist eine der genialsten Methoden, um passives Einkommen zu generieren. Aber hier kommt die Sache: Der Staat will seinen Teil davon abhaben. Und wenn du nicht genau weißt, welche Einnahmen du dem Finanzamt melden musst, kann es ungemütlich werden. Also schnapp dir einen Kaffee, lehn dich zurück, und lass uns das Ganze einmal in einfachen Worten durchgehen.
Welche Einnahmen genau müssen gemeldet werden?
1️⃣ Provisionen von Affiliate-Programmen
- Einnahmen aus Netzwerken wie Amazon PartnerNet, Digistore24, Awin oder CJ Affiliate.
- Egal ob du pro Verkauf (CPS), pro Klick (CPC) oder pro Lead (CPL) bezahlt wirst – alles zählt als Einkommen.
2️⃣ Einmalige und wiederkehrende Einnahmen
- Einmalzahlungen (z. B. wenn du für einen vermittelten Kauf einmalig eine Provision erhältst).
- Wiederkehrende Einnahmen (z. B. bei Abo-Modellen, wo du monatlich eine Provision bekommst).
3️⃣ Einnahmen in Fremdwährungen oder Kryptowährungen
- Falls du in US-Dollar, Bitcoin oder anderen Währungen bezahlt wirst, musst du den Gegenwert in Euro angeben.
4️⃣ Einnahmen aus direkten Deals mit Unternehmen
- Manche Firmen zahlen dir direkt für Affiliate-Links oder gesponserte Erwähnungen. Auch diese Einnahmen sind steuerpflichtig.
5️⃣ Gutscheine oder Sachleistungen
- Wenn du für das Bewerben eines Produkts z. B. einen Gratis-Zugang oder ein Produkt geschenkt bekommst, kann auch das steuerlich relevant sein.
Muss ich ein Gewerbe anmelden?
Hier kommt es darauf an, wie du dein Affiliate-Marketing betreibst. Wenn du das Ganze professionell aufziehst und regelmäßig Einnahmen generierst, gilt das in den meisten Fällen als gewerbliche Tätigkeit. Das bedeutet, dass du ein Gewerbe anmelden musst.
Es gibt jedoch eine Ausnahme: Wenn du nur gelegentlich und nebenbei ein paar Euro verdienst, könnte das als „Liebhaberei“ eingestuft werden. Dann brauchst du kein Gewerbe, aber trotzdem musst du die Einnahmen in deiner Steuererklärung angeben.
Mein Tipp: Sprich mit einem Steuerberater, wenn du unsicher bist. Ein kurzes Beratungsgespräch kann dir viel Ärger ersparen.
Wie werden Affiliate-Einnahmen versteuert?
Deine Einnahmen müssen in der Steuererklärung angegeben werden, aber welche Steuern fallen eigentlich an?
Einkommensteuer
Wenn du als Privatperson Affiliate-Marketing betreibst, dann musst du deine Einnahmen in der Einkommenssteuererklärung unter „Einkünfte aus selbstständiger Tätigkeit“ oder „Einkünfte aus Gewerbebetrieb“ angeben. Das Finanzamt zieht davon eine Steuer ab, je nachdem, wie viel du insgesamt verdienst.
Umsatzsteuer
Falls du ein Gewerbe angemeldet hast und mehr als 22.000 Euro Umsatz im Jahr machst, musst du auch Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer) auf deine Einnahmen zahlen. Aber es gibt auch die Kleinunternehmerregelung, die dich davon befreit, wenn dein Umsatz unter dieser Grenze bleibt.
Gewerbesteuer
Sobald dein Jahresgewinn (nicht Umsatz!) mehr als 24.500 Euro beträgt, musst du Gewerbesteuer zahlen. Darunter ist dein Gewerbe steuerfrei.
Wie und wann musst du deine Einnahmen melden?
1. Anmeldung beim Finanzamt
Wenn du planst, regelmäßig mit Affiliate-Marketing Geld zu verdienen, solltest du dich beim Finanzamt melden. Falls du ein Gewerbe anmelden musst, bekommst du eine Steuernummer und kannst dann offizielle Rechnungen schreiben.
2. Steuererklärung
Spätestens wenn du Einnahmen erzielst, müssen diese in deiner Einkommensteuererklärung angegeben werden. Falls du umsatzsteuerpflichtig bist, musst du außerdem monatliche oder vierteljährliche Umsatzsteuervoranmeldungen abgeben.
Was passiert, wenn du deine Einnahmen nicht meldest?
Hier wird es heikel: Das Finanzamt ist nicht doof. Plattformen wie Amazon, Digistore24 oder Awin müssen in vielen Fällen selbst Meldungen an die Finanzbehörden machen.
Falls du also denkst, dass du ein paar Einnahmen „unter den Tisch fallen lassen“ kannst, kann es sein, dass das Finanzamt dich trotzdem irgendwann erwischt. Und dann drohen Strafen, Nachzahlungen und im schlimmsten Fall sogar Steuerhinterziehungs-Verfahren.
Kurz gesagt: Spiel lieber mit offenen Karten!
Welche Ausgaben kann ich steuerlich absetzen?
Die gute Nachricht: Nicht nur deine Einnahmen sind steuerpflichtig, sondern du kannst auch Ausgaben geltend machen, um deine Steuerlast zu senken. Dazu gehören:
- Kosten für Webhosting und Domains
- Software-Abonnements (z. B. für SEO-Tools oder Content-Management-Systeme)
- Werbeausgaben (Google Ads, Facebook Ads, etc.)
- Kosten für Fortbildungen und Kurse
- Technik (Laptop, Kamera, Mikrofon für YouTube-Affiliate-Marketing)
Also: Belege gut aufbewahren und die Steuerlast optimieren!
Fazit: Keine Angst vor dem Finanzamt
Steuern sind kein Hexenwerk, wenn man sich einmal damit beschäftigt. Das Wichtigste ist, dass du alle Einnahmen offenlegst und dich frühzeitig um deine steuerlichen Pflichten kümmerst. Wenn du klein anfängst, reicht eine einfache Steuererklärung oft aus. Sobald dein Business wächst, lohnt es sich, einen Steuerberater hinzuzuziehen. So kannst du entspannt weitermachen und dich darauf konzentrieren, dein Affiliate-Marketing weiter auszubauen!
